Reinhard Riedel beginnt seine Malerei stets mit Airbrush und Pastell. Sobald die Leinwand kein Pastell mehr aufnimmt, fixiert er die Oberfläche und wechselt zu Aquarelltechniken. Danach setzt er fetthaltige Bindemittel ein und arbeitet schließlich mit Ölfarben. Seine (hyper)realistische Malweise entsteht durch das Schichten verschiedener Farblagen und den gezielten Einsatz von Stiften. In der finalen Phase gestaltet er die Oberfläche mit Acrylstrukturen und erzeugt Reflexionen mithilfe spezieller Pigmente oder Schlagmetall. Ein Hochglanzeffekt wird durch einen abschließenden Firnis oder Bootslack erzielt. Da er fetthaltige Farben verwendet, trocknet der Bootslack ungleichmäßig und bildet feine Fleckenstrukturen, die zusätzliche Tiefe und Textur erzeugen. Weil er überwiegend mit Stiften arbeitet, kann er die Leinwand nicht direkt aufgespannt nutzen. Erst am Ende befestigt er sie auf einen Keilrahmen. Vor dem Aufspannen trägt er den Bootslack nur dünn auf, sodass er unterschiedlich in die Leinwand einzieht. Dadurch bleibt die Oberfläche nach dem Spannen nicht vollkommen eben, sondern es entstehen Strukturen, die meist zur Mitte der Leinwand verlaufen. Diese ließen sich durch starken Zug beim Spannen glätten, doch gerade die feinen Unebenheiten verleihen seinen Werken eine besondere Textur... mehr lesen