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Monika Lehmann

Face #91, 2019

Acryl-Mischtechnik auf Leinwand

120 x 90 x 2 cm

 

 

Mensch sein

Zu den Porträts von Monika Lehmann

Tinatin Ghughunishvili-Brück Kunsthistorikerin/Kuratorin:

„Was macht einen Menschen aus, wenn man diesen von den Merkmalen Geschlecht und Rasse sowie den gängigen Schönheitsidealen, von Hinweisen der zeitlich kontextuierten Umgebung und jeglichen konkreten Narrativen „befreit“? Es ist diese Frage, welche die Kunst von Monika Lehmann aufwirft. Eine wichtige Frage zu den Grundsätzen unserer substantiellen, nackten „Menschlichkeit“, zum Kern unseres Wesens. Die künstlerische Umsetzung des rein anthropomorphen Ausdrucks in Form eines Gesichts als Oberfläche, den die Künstlerin in ihren aktuellen Arbeiten bietet, ist eine beinahe utopische Darstellung der menschlichen Natur. Aus den anonymen Porträts schöpft sie eine Vielzahl unterschiedlicher Charaktere, welche, mal zärtlich und zerbrechlich, mal melancholisch und liebevoll, mit einem Blick aus dem Inneren Tiefgründigkeit und Emotionalität ausstrahlen und den Betrachter auf eine positive Art und Weise berühren. Das Utopische und Ätherische dieser Wesen manifestiert sich bewusst oder unbewusst in der formalen Umsetzung in der Sprache der Malerei aus. Die Leichtigkeit ist augenscheinlich, als würden die Leinwände und Farben mitsamt Bildprotagonisten luzide und schematisch erscheinen. Keine fassbaren Konturen, keine greifbaren Umrisse und Linien, selbst die dunklen Schattierungen besitzen eine Transparenz. Einzelne Porträts oder Figuren erscheinen auf dem meist hellen Hintergrund der Bilder wie verschwommene, dynamisch-harmonische Kompositionen. Diese Gegebenheit ändert allerdings nichts an der starken Präsenz der porträtierten Gesichter. Oft dunkel umrandete, große Augen vermitteln durch den Blick einen Ausdruck des Innenlebens und erinnern an die bekannten Fayum-Porträts, bei denen die betont großen, sprechenden Augen als „Spiegel der Seele“ dargestellt wurden.“

Monika Lehmann "Face #91"

€ 2.500,00Preis
  • "Trotz einer sehr großen Rezeptionsgeschichte der Gattung des Porträts und der unzähligen Beispiele findet die Künstlerin tatsächlich eine beinahe intuitive und individuelle Herangehensweise zu diesem wichtigen Motiv der bildenden Kunst und ist frei von bewussten Vorbildern..." mehr lesen

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